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05Juli

Anonyme Bewerbung und die Folgen

Anonyme Bewerbung und die Folgen

Bewerber mit ausländisch klingendem Namen? Die Frau könnte ein Kind bekommen? Mindert das die Chancen eines Bewerbers? Ja! So zumindest ist der Ergebnis eines Pilotprojektes zu deuten.

Christine Lüders, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat gekämpft und startete das von ihr initiierte Projekt mit namhaften Unternehmen. Konzerne wie die Deutsche Post, die Deutsche Telekom, L'Oréal, oder auch das Bundesfamilienministerium testeten ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren ohne die Angabe von Namen, Alter und Geschlecht, die Nationalität oder den Familienstand. Grund war, dass Studien aus der Vergangenheit bewiesen, dass besonders Frauen mit Kindern oder Immigranten schlechte Karten im Bewerbungsprozess haben.

Dabei sollten doch gerade die persönlichen Daten keine Rolle bei der Auswahl eines geeigneten Kandidaten spielen. Neben der Qualität der eingereichten Bewerbungsunterlagen sollte vor allem Eines wichtig sein: Die Qualifikation eines Bewerbers! Die Ergebnisse der Studie lassen sich durchaus sehen.

Die Mehrheit der Personalchefs sah kein Problem darin, dass die persönlichen Angaben fehlten. Vielmehr gaben einige Verantwortliche sogar zu, dass Sie sich von Kandidaten im persönlichen Gespräch überzeugen ließen, bei denen es ohne das anonymisierte Verfahren gar keine Einladung zum Vorstellungsgespräch gegeben hätte. Besonders, wenn sich die ausgeschriebene Stelle an berufserfahrene Kandidaten richtet, erhöhten sich die Chancen für Frauen gegenüber dem Standard- Bewerbungsverfahren. Auch jüngere Frauen, die sich oft mit dem Problem eines möglichen Kinderwunsches auseinandersetzen müssen, konnten im Bewerbungsprozess profitieren.

Diesen Trend zu anonymisierten Bewerbungsverfahren aufgreifend stellt sich die Frage, inwiefern sich bei der Anfertigung von Bewerbungsunterlagen Unterschiede ergeben. Grundsätzlich ist dieser Punkt erst einmal zu verneinen, wenn man die grundlegenden Formalia betrachtet. Das eigentliche Bewerbung schreiben sollte gleich bleiben oder? Dies könnte ein Trugschluss sein.

Viele Bewerbungs- und Motivationsschreiben verknüpfen eigene Stärken und Fähigkeiten mit persönlichen Daten meistens weniger augenscheinlich manchmal aber auch offensichtlich. Das Adjektiv "jung" wird nicht selten gebraucht, aus der eigenen Herkunft lassen sich oft Verbindungen zur Persönlichkeit knüpfen, was sich vor allem in Motivationsschreiben großer Beliebtheit erfreut. Sofern Sie sich in Zukunft anonym bewerben, sollte Sie deshalb tunlichst darauf achten, dass sich nicht schon zwischen den Zeilen persönliche Daten finden. Sich als jung auszuweisen, wenn in der Stellenausschreibung nach "fundierter Berufserfahrung" gefragt wird, könnte schon der erste Fauxpas sein.

 

Bildquelle: Job application © Oxfordsquare | Dreamstime.com

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