Social Media Marketing - ist Likes kaufen sinnvoll?
Junge Branchenfelder wie Social Media Marketing setzen stark auf Erfahrungen, neue Erkenntnisse und Praxis. Dennoch gibt es bereits erste "Regeln" und Grundsätze, an denen man sich im Social Media Marketing entlanghangeln kann, um eine sinnvolle und effketive Strategie zu fahren - eine davon bezieht sich auf den Kauf von Likes.
Längst wird die Praxis nicht so hart abgestraft wie der Linkkauf im Zusammenhang mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO), doch die KPIs (Key Performance Indicator) zur Social Media-Erfolgsmessung wird er auch nicht wirklich positiv beeinflussen, wenn sie einmal sinnvoll definiert wurden.
Nur eine echte Fanbase ist eine gute Fanbase
Die natürliche, unbeeinflusste Funktionsweise sozialer Netzwerke ist bereits alles, was Social Media Marketer brauchen, um wirklich erfolgreich zu sein. Und die sieht so aus, dass echte User nur dann eine Seite liken, einen Post kommentieren, retweeten oder jede andere Form der Rückmeldung und Interaktion geben, wenn sie das wollen, also wenn das Unternehmen die richtigen Anreize setzt und es - einfach ausgedrückt - "richtig" macht.
Die Fans, die auf sinnvolles Social Media Marketing reagieren, sind auch die potenziellen Kunden und die Leute, die wertvolles Feedback geben. Gekaufte Fans werden Fans, da Geld geflossen ist. Interaktion, Kommunikation und alle anderen Beweggründe fürs Social Media Marketing kann man von ihnen nicht erwarten.
Likes, Follower und Co. - sind sie überhaupt ein KPI?
Ein KPI (Key Performance Indicator) ist ein zumindest beim Social Media Marketing immer wieder individuell definierter Index zur Erfolgsmessung einer Social Media-Strategie.
Likes, Follower und Co. sind kein aussagekräftiges KPI, sie dienen wirklichen Profis nur zur Berechnung anderer, aussagekräftigerer Indizes. Aber warum eigentlich?
Die schiere Zahl einer Fanbase sagt einfach noch nicht genug aus. Ihre Zusammensetzung hingegen ist es, die über Aktivität und damit über KPIs entscheidet, die eine Social Media-Agentur einsetzen würde, um Erfolge zu messen.
Natürlich kann man selbst beschließen, lediglich die Likes als Erfolgsindex heranzuziehen, doch dadurch wären die Möglichkeiten zur gezielten, spezifischen und fundierten Optimierung der Social Media-Aktivität stark eingeschränkt.
Wirklich zielführende KPIs gehen also über reine Like-Zahlen hinaus, auch wenn das Wachstum einer Fanbase oder Follower-Zahl natürlich wichtig ist; wer jedoch mit Social Media arbeiten will, braucht weit fundiertere Einblicke und Messungen.
Likes oder Strategie?
Wer bereits über Likes kaufen nachdenkt, hat immerhin den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Aber nur in dem Sinne, dass die Erkenntnis da ist, dass etwas strategisch nicht stimmt. Denn sonst würden Fanbase und Follower-Zahl wachsen.
Likes kosten Geld, wenn sie extern eingekauft werden. Das tut die Konzeption einer Strategie und die Aufstellung fundierter KPIs sowie die Exekution des Kommunikationsleitfadens für Social Media-Kanäle auch. Einer dieser Wege funktioniert, der andere nicht - welche das jeweils sind, kann man sich nun sicherlich leicht ableiten.
Bevor man sich Erfolge erkauft, die gar keine sind, sollte man lieber anhand von Best Practice-Beispielen und eigenen Controlling-Zahlen in Erfahrung bringen, wo die Fehler liegen und wie man optimieren könnte. Das wird die Social Media-Aktivitäten wirklich voranbringen.
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