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13November

Erwachsenenbildung: "Am Ende zählt das Ergebnis"

Erwachsenenbildung:

Die Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) feierte am 1. Oktober 2012 ihr 40-jähriges Bestehen. Weiterer Jubilar ist die Weiterbildungsakademie Österreich (wba), die ihren fünften Geburtstag feiert und als internationales Vorzeigemodell für Kompetenzanerkennung in der Erwachsenenbildung gilt.

Gefeiert wurde im Beisein von 150 Festgästen am bifeb) in Strobl am Wolfgangsee. Prominente Gastredner waren unter anderem Bildungsministerin Claudia Schmied und EU-Kommissar Johannes Hahn. Auch die Grußworte von Bundespräsident Heinz Fischer fanden großen Anklang.

Selbst der EU-Kommissar Johannes, alias "Gio", Hahn ließ es sich nicht nehmen, beim Jubiläumsfest von KEBÖ und wba persönlich anwesend zu sein. Der ehemalige Wissenschaftsminister (2007 bis 2009) betonte die Relevanz der Erwachsenenbildung für die Gesellschaft. Ihre wesentlichen Aufgaben seien die Kompensation von Ausbildungslücken, die Qualifikation und berufliche Weiterbildung für den Arbeitsmarkt sowie die Persönlichkeitsentwicklung.

"Ziel der Erwachsenenbildung muss es sein, als gleichwertiger Teil der Bildung anerkannt zu werden", so Hahn. Lobend erwähnte er die KEBÖ, "die nicht am Bedarf vorbei produziere", sondern im Gegenteil Impulse und Innovationen für das Bildungssystem vermittelt - und dies auch ganz besonders in strukturschwachen Regionen.

"Am Ende zählt das Ergebnis", so der EU-Kommissar. Damit dieses erbracht werden kann, ist eine verlässliche Bereitstellung finanzieller Mittel wichtig. Neben dem Setzen von Schwerpunkten plädierte Hahn, zugleich Präsident des Rings der Österreichischen Bildungswerke, für eine offene, kritische Diskussion, vor allem auch im Hinblick auf die Ökonomisierung der Bildung, den Zwang zur Weiterbildung und die Frage, ob Bildung der zunehmenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken kann.

Auch Bundesministerin Claudia Schmied zeigte sich von der KEBÖ, die mit 7.500 Bildungseinrichtungen sowie 210.000 Veranstaltungen und 3 Millionen Kurseinschreibungen pro Jahr eine beachtliche Größe darstellt, beeindruckt: "Die KEBÖ ist ein besonders wichtiger Partner für das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, bmu:kk, sie prägt die Bildungslandschaft in Österreich entscheidend mit." 

Als einzigartig innerhalb Europas hob sie das kooperative System zwischen den Mitgliedern der KEBÖ hervor. Diese Vielfalt sei eine Stärke der KEBÖ, genauso wie die Freiwilligenarbeit und das niederschwellige Angebot - dies sowohl in Hinblick auf Kosten, Barrierefreiheit und Hochschulzugang.

"Gemeinsam haben wir einiges erreicht und abgeschlossen", so die Ministerin und weiter: "Erstmals konnte ein Vertrag (15A) zwischen Bund und Ländern abgeschlossen werden, der österreichweit kostenfreie Abschlüsse, Pflichtschulabschlüsse sowie Basisbildung ermöglicht."

Auch von der Wichtigkeit der wba, die als Zertifizierungsstelle innerhalb Europas als Vorzeigemodell für formal, non-formal und informell erworbene Kompetenzen gilt, ist Schmied überzeugt.

Quizideal kein Kriterium der Bildung 

Den Vorsitz der KEBÖ, der alle zwei Jahre wechselt, übernimmt ab sofort die Katholische Erwachsenenbildung. Dem Anlass entsprechend hob auch der Tiroler Bischof Manfred Scheuer die Wichtigkeit der Bildung hervor, "es gehe vor allem um Orientierungswissen, um sein Leben glücklich gestalten zu können."

In Anspielung auf die Millionenshow meinte er: "Das Quizideal der Bildung ist kein Kriterium für Allgemeinbildung. Es darf nicht sein, dass Quoten über Qualität beziehungsweise Versagen entscheiden, Bildung darf nicht ökonomisiert werden."

Die scheidende Vorsitzende der KEBÖ, Angela Bergauer, vom Ring Österreichischer Bildungswerke, übermittelte die Grußbotschaft des Bundespräsidenten. Heinz Fischer ermutigte dazu, auch den Blick in die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren.

"KEBÖ und wba haben ein hohes Ansehen in der Bevölkerung und verdienen Lob, Dank und Anerkennung. Lebensbegleitendes Lernen ist von Bedeutung, weil Wissen Zukunft ist", so der Bundespräsident.

Erwachsenenbildung ist Arbeit mit und am Menschen

Auch für die erste Fachvortragende Wiltrud Gieseke, von der Humboldt-Universität Berlin, sind KEBÖ und wba unerreichte Vorbilder innerhalb Europas. In diesem Zusammenhang betonte sie, wie wichtig Qualität in der Erwachsenenbildung sei. "Qualität sorgt dafür, dass Professionalisierung stattfinden kann", so Gieseke.

Für die Zielerreichung sei es unumgänglich, die drei Ebenen Professionalisierung, Qualitätsentwicklung und Strukturierung zusammenzuführen. Darüber hinaus müssen pädagogische Profile verändert werden, weil Angebot und Nachfrage nicht mehr stimmen. "Motor für die Weiterentwicklung in der Erwachsenenbildung ist das positive Menschenbild", bringt Gieseke den Tenor der Branche auf den Punkt.

Im Anschluss an den Festakt fanden Workshops zu den Entwicklungsfeldern in der Erwachsenenbildung statt, die mit Elke Gruber, Universität Klagenfurt, Wolfgang Jütte, Universität Bielefeld, Gerhard Niedermair, Universität Linz sowie Barbara Weber, Amnesty International Österreich, prominent besetzt waren.

Die Zusammenfassung der Workshops steht in Kürze unter www.wba.or.at/Tagung zum Download bereit.

KEBÖ -  Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich

Die KEBÖ ist der Zusammenschluss der zehn führenden Erwachsenenbildungseinrichtungen Österreichs, die 1972 am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), gegründet wurde. Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich, ARGE; Berufsförderungsinstitut Österreich, bfi; Büchereiverband Österreichs, BVÖ; Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich; Ländliches Fortbildungsinstitut, LFI; Ring Österreichischer Bildungswerke; Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung, VÖGB; Verband Österreichischer Volkshochschulen, VÖV; Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich, VWG; Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich, WIFI

wba - Kompetenz braucht Anerkennung

Die wba ist ein Zertifizierungssystem für ErwachsenenbildnerInnen. Das Verfahren setzt erwachsenenbildungsspezifische Praxis voraus und erkennt bereits vorhandene Qualifikationen an. Fehlende Kompetenzen können über Angebote am Erwachsenenbildungsmarkt erworben werden. Bisher haben sich 1.333 Personen bei der wba angemeldet, es wurden 531 ErwachsenenbildnerInnen zertifiziert sowie 134 wba-Diplome mit ausgewiesenem Fachbereich vergeben. Mehr Infos unter: www.wba.or.at 



Quelle: Pressemeldung OTS0206 2012-10-02/14:15 - 021415 Okt 12 - Aussender: Weiterbildungsakademie
Bildquelle: © Robert Kneschke - Fotolia.com

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